In der ersten Aprilhälfte ist die Blüte der Kuhschelle in der Eifel in vollem Gang. Nachdem der Winter sich verabschiedet hat, überzieht sie Magerrasen und Wacholderheiden mit einem Teppich aus violettblauen Blütenglocken. Mit ihren gelben Pupillen aus Staubblättern schauen sie wie Augen aus dem Boden. In halb geöffnetem Zustand erinnern die Blüten an eine Kuhschelle. Aus der Verkleinerungsform „Kühchen“ ist der zweite geläufige Name Küchenschelle entstanden. Die Massenvorkommen der Pflanze sind einer besonderen Ausbreitungsstrategie zu verdanken. Ihre geschweiften Früchte werden nicht nur von Wind und Tieren transportiert, sondern können sich auch selbständig von der Mutterpflanze entfernen. Bei Nässe saugen sie sich voll und wälzen sich dabei einige Zentimeter über den Boden. Allein am Hundsrück im Gillesbachtal bei Marmagen wurden rund 60.000 Exemplare gezählt. Weitere Standorte sind etwa Bürvenicher Berg, Kalvarienberg bei Alendorf und der Schieferpfad bei Trimbs.
(Text von Susanne Lipps)