Die erste Julihälfte in der Eifel

An warmen Tagen Anfang Juli lohnt es sich, in der Sistig-Krekeler Heide nach den leuchtend blauen Blütentrichtern des Lungenenzians Ausschau zu halten. Sie öffnen sich nur bei Temperaturen ab 19 Grad Celsius. Gleich daneben entfaltet nun die Weiße Waldhyazinthe ihre kolbenförmigen Blütenstände. Andere Orchideen haben sich bereits zurückgezogen, aber die Braunrote Stendelwurz ist noch im Fuhrtsbachtal anzutreffen und ihre Verwandte, die weiß-rosa blühende Sumpf-Stendelwurz, gedeiht im Kalksumpf bei Ripsdorf. Für Spezialisten ist die große Zeit der Glockenblumen angebrochen. In den Magerrasen etwa am Niesenberg oder in der Waberner Heide erscheint die Knäuel-Glockenblume, im Halbschatten feuchter Laubwälder blühen Pfirsichblättrige und Nesselblättrige Glockenblume um die Wette. Aus Felsspalten, zum Beispiel am Ostufer des Obersees bei Einruhr, schiebt sich die zierlichere Rundblättrige Glockenblume. Auch ein Blick in die Hochmoore lohnt unbedingt. Sowohl in der Wasserdell bei Dahlem als auch im Hohen Venn erscheinen jetzt die gelben Blütenkerzen der seltenen Moorlilie.

(Text von Susanne Lipps)

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