Der November ist bunt. Er hat den Ruf grau, trist und trübe zu sein. In der Eifel ist der Monat schöner, als sein Image. Der erste Frost hat die in der Nacht zum 4. November die Wälder der Eifel erreicht. Für die Bäume ist das ein Zeichen sich endgültig auf die Winterruhe einzustellen.Schon seit einiger Zeit beginnen sie damit, die Photosynthese runter zu fahren und ziehen das Chlorophyll aus den Blättern. Es bleiben Carotinoide übrig.Und die sorgen dafür, dass es im November bunt ist. Auch ohne Sonne leuchten die Laubwälder der Eifel gold-gelb.
Zurzeit strahlen bei Burg Nideggen Eichen, Buchen und Buntsandsteinfelsen in verschiedenen Orange- und Ockertönen um die Wette (vgl. Tour 13 und 14 im Wanderführer Eifel vom Michael Müller Verlag). Das Grün der Weiden, das Gold der Wälder und das Blau des Rursees laden zur Fototour zum Kloster Mariawald oberhalb von Heimbach ein (vgl. Tour 5 im Wanderführer Eifel). Einkehren dürfen Sie im November nicht, aber die Klosterbuchhandlung (in der es auch Käse, Wild und Rindfleisch gibt) ist geöffnet.
Durchs Laub rascheln können Sie zum Beispiel auf dem Römerkanalweg von Nettersheim nach Kall. Das Örtchen Urft ist umgeben von Laubwäldern. Buchen-, Eichen- und Eschenblätter bilden große Haufen vor den Fußspitzen. Fühlen Sie sich wie früher, als Kind (vgl. Tour 11).
Eine meiner Lieblingstouren ist der Schöpfungspfad bei Erkensruhr (vgl. Tour 4), ganz gleich, ob im Frühjahr die Natur erwacht, die Blätter im Sommer Kühle spenden oder die eisigen Nebel des Winters über die Baumwipfel ziehen. Wenn Sie nur schauen möchten besuchen Sie „Vogelsang IP, Internationaler Platz“ auf dem Höhenrücken zwischen Gemünd und Einruhr. Informationsstelle, Ausstellungen und Gastronomie sind im November wegen der Covid-19-Pandemie zwar geschlossen, das Gelände ist aber zugänglich und von dort ergibt sich ein weiter Blick auf die Eifelwälder. Wandern können Sie dort natürlich auch. Es sind verschiedene Wege ausgeschildert (im Wanderführer habe ich einige davon beschrieben).
Wer die gold-gelbe Pracht verpasst hat und erst in die Eifel kommt, wenn die meisten Bäume kahl sind, kann sein Glück in urwüchsigen Wäldern des Kermeter versuchen: junge Buchen behalten ihre Blätter oft den ganzen Winter über.Oder die Buchenhecken in Höfen, bei Monschau: Für die dünnen, flexiblen Äste der Hecken mit ihren dicken Stämmen ist die Schneelast kein Problem. Eine Hecke aus Rotbuchen wirft die Blätter im Winter selten komplett ab.