Eine recht seltsame Pflanze ist die Schuppenwurz (Lathraea squamaria). Ihre cremeweißen bis schwach rosafarbenen Blütenstände sprießen manchmal zu Dutzenden aus dem Wurzelbereich nur eines einzigen Baumes. Grüne Blätter fehlen gänzlich, nur ein paar blasse Schuppen sitzen am Blütenstängel. Anstatt selbst Photosynthese zu betreiben, schmarotzt die Schuppenwurz an ihrem Wirtsbaum. Zu Beginn der Vegetationszeit, etwa im April bis Anfang Mai, saugt sie die benötigten Kohlenhydrate aus dessen Wurzeln. Nach der Blüte zieht sich die Pflanze in ihr unterirdisches, ausgedehntes Rhizom zurück. Bevorzugt wächst sie in Schluchtwäldern unter Ulme, Ahorn, Esche oder Hainbuche. In der Eifel kommt sie eher selten vor, etwa im Hundsbachtal, im NSG Walheim, in der Schönecker Schweiz oder im Hohnbachtal bei Kelmis (Belgien), und gilt als gefährdet.
Die Hain-Sternmiere
Seltener als die im Frühjahr allgegenwärtige Große Sternmiere (im Buch S. 72) ist in der Eifel die Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum). Sie blüht etwas später, von Mai bis September, und unterscheidet sich durch breitere Laubblätter. Ihre fünf weißen Kronblätter sind bis zum Grund eingebuchtet. Bachbegleitend wächst sie in Schluchtwäldern der höheren Lagen, so im Altburger Bachtal … Weiterlesen